STATION 71 – MEDIZINISCHE HOCHSCHULE HANNOVER, 2007

Hannover

2007

Fotos ©: Schmucker und Partner

Umbau Station 71, Errichtung Schwerstbrandverletztenstation mit V-OP

Das Konzept der Spezialstation für Schwerstbrandverletzte basiert auf den positiven Erfahrungen der vergleichbaren Stationen in Berlin, Halle und Ludwigshafen. Die auch für die MHH geplante Patientenzimmertypologie mit reinem und unreinem Flur wurde erstmals im Jahre 1997 am Unfallkrankenhaus Berlin realisiert und hat sich dort hervorragend bewährt.

Zur Vermeidung von Keimverschleppungen oder so genannten Pingpong-Infektionen wird hierbei ein zusätzlicher Entsorgungsflur an der Außenfassade geschaffen um kontaminiertes Verbrauchsgut direkt ohne die Station zu kreuzen entsorgen zu können. Die Anordnung dieses Flures löst darüber hinaus als Temperaturpuffer die bauphysikalischen Schwierigkeiten der schwerstbrandverletzten Patientenzimmer. Diese Räume müssen im Bedarfsfall auf 40 °C bei 70 % Luftfeuchtigkeit temperiert werden, was ohne Pufferzonen zwangläufig zu Kondenswasserbildung führt.

Die Patientenzimmer werden allseitig mit verdunkelbaren Sichtfenstern ausgestattet, so dass einerseits die nötige Intimität geschaffen und andererseits Blickkontakt vom Personal zum Patient oder bei nicht mehr intubierten Patienten Ausblick gewährleistet ist.<br> Die Überwachung wird zentral vor den Patientenzimmern angeordnet, im Rückraum dazu befinden sich die Personal-, Dienst- und Lagerräume, um möglichst kurze Wege zu generieren.

Die Funktionen für Hydrotherapie und Erstversorgung werden in einem am Zugang der Station liegenden Raum zusammengefasst, da die sonst nötige Fläche im Rahmen der vorhandenen Gebäudekubatur nicht geschaffen werden konnte.
Um eine nötige Hydrotherapie bei gleichzeitigem Patientenzugang zu gewährleisten wird eine zusätzliche Nasszelle geschaffen.

Der zur Station gehörige V-OP wird über einen an der Bestandfassade gelegenen OP-Flur direkt ohne Verlassen der Station erreicht. An diesem Flur liegen die notwendigen OP-Unkleiden sowie der Zugang und die Umkleide für Besucher, an seinem Ende direkt vor dem OP die Umbettung und die OP-Waschnische. Der V-OP erhält eine Großflächen Laminar-Airflow-Decke und kann wenn er nicht für Verbrennungspatienten benötigt wird über einen zweiten Zugang vom Flur der stationären OP-Abteilung genutzt werden. Der Raumbedarf für die komplexen V-OPs konnte durch die Einbeziehung der Fläche der früheren Ein- und Ausleiträume geschaffen werden.
Die vorhandene Personalumkleiden für den stationären OP-Bereich sowie den Intensivbereich bleiben unverändert erhalten.

Nächstes Projekt:WOHNHAUS I, 2007
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